Steuerparadiese – Die Top 10 weltweit

Steuerparadiese – Ja, es gibt sie noch, die Oasen der Steuerzahler! Hier erfahren Sie, wo sich Kapitalanlagen heutzutage noch lohnen und welche Gebiete zu den Top 10 der Steuerparadiese gehören.

Laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) haben sich seit 2009 alle beobachteten Staaten den internationalen Standards für die Vermögens- und Einkommenssteuer verpflichtet. Trotzdem gibt es immer noch eine sogenannte graue Liste. Auf dieser sind Länder und Gebiete verzeichnet, die die Vorgaben der OECD bisher nicht in vollem Maße umgesetzt haben. Im Folgenden werden 10 Gebiete vorgestellt in denen der Steuerzahler noch von niedrigen Steuersätzen profitieren kann.

Belize

Der zentralamerikanische Staat Belize ist eine ehemalige britische Kolonie und bietet vor allem Offshore-Gesellschaften einen hohen Anreiz. Gründet man dort eine Gesellschaft, die zugleich neue Arbeitsplätze bietet, so garantiert die Regierung eine 15-jährige Abgabenfreiheit. Außerdem gibt es weder eine Steuer auf Fremdquelleneinkommen noch ein fiskalisches Auslieferungsabkommen. Hier ist sogar das Bankgeheimnis verfassungsrechtlich fixiert.

Liberia

Der westafrikanische Staat hat seit 1975 ein Abkommen zur Vermeidung von Doppelbesteuerung mit Deutschland. Daher ist es deutschen Firmen mit Sitz in Liberia möglich Steuern ganz oder teilweise am deutschen Fiskus vorbei zu schmuggeln. Viele Schifffahrtsgesellschaften nutzen diesen Vorteil und haben außer der anfallenden Registrierungsgebühr keine weiteren Abgaben zu zahlen.

Nauru

Nauru ist mit seinen 13.000 Einwohnern und 21,3 km² Fläche der drittkleinste Staat der Erde und liegt im Indischen Ozean. Die Posphatressourcen, von deren Abbau die Bewohner Naurus seit jeher leben, neigen sich dem Ende zu. Bis 2001 fielen für die Anwohner weder Steuern noch Arzt- oder sonstige Dienstleistungskosten an. Um den Staat vor dem Bankrott zu retten und die Vorgaben der OECD zu erfüllen, werden diese Vergünstigungen nach und nach aufgehoben. Noch ist Nauru aber ein Paradies für Offshore-Banken, die dort als sogenannte Briefkastenfirmen von den niedrigen Steuern profitieren. Die russische Mafia soll auf diesem Wege jährlich mehrere Milliarden Dollar Geld waschen.

Andorra

Das Fürstentum Andorra ist der größte der sechs europäischen, unabhängigen Zwergstaaten und ist zwischen Spanien und Frankreich in den Pyrenäen gelegen. Zugleich ist es der einzige europäische Staat, der kein Finanzamt besitzt. Eine Einkommens- oder Kapitalsteuer gibt es hier praktisch nicht. Die Mehrwertsteuer für Waren und Dienstleistungen liegt bei gerade mal 4%. Auch Andorra ist also ein Paradies für Briefkastenfirmen.

Vanuatu

Zu Vanuatu zählen etwa 82 Inseln im Südpazifik. Wer eine Internetseite mit der Endung .vu besitzt, der hat diese genau diesem kleinen Inselstaat zu verdanken. Durch den Verkauf der Domains wurde der Staat wohlhabend. Sämtliches Einkommen oder Kapital ist hier steuerfrei – ein nährreicher Boden für ausländische Banken und Versicherungen.

Die Marshallinseln

Die Marshallinseln im Pazifischen Ozean waren einmal Teil der Kolonie Deutsch-Neuguinea. Heute sind sie bis auf einen Assoziierungsvertrag mit den USA weitgehend selbstständig. Offshore-Gesellschaften sind hier von der Steuer befreit und können sogar an der Börse notiert werden. Sämtliche auf den Marshallinseln erworbene Einkünfte sind steuerfrei.

Dominica

Dominica gehört zu den Kleinen Antillen und liegt in der Karibik. Zur Oase für europäische Unternehmen wird sie durch die fehlende Kapitalertrags- und Grundsteuer. Wie auf den Marshallinseln sind auch hier Offshore-Unternehmen von sämtlichen Steuern befreit. Kleine Besonderheit: auf Dominica ist es möglich innerhalb von 24 Stunden ein solches Unternehmen zu gründen!

Die Bahamas

Die Bahamas sind Teil der Westindischen Inseln im Nordatlantik. Neben der paradiesischen klimatischen Bedingungen sind auch die Voraussetzungen für Arbeitnehmer ideal. Steuern gibt es nicht. Der Staat verlangt lediglich Exportabgaben und Zölle.

Die Cook-Inseln

Die Cook-Inseln liegen im Südpazifik und haben lediglich einen Assoziierungsvertrag mit Neuseeland. Auch sie sind ein Paradies für Versicherungen und Offshore-Banken aufgrund ihrer nicht vorhandenen Steuer. Die Regierung hat sich eine ungewöhnliche aber wirkungsvolle Möglichkeit zum Füllen der Staatskassen einfallen lassen: eine Ausreisesteuer für Touristen in Höhe von 27 Euro. Achtung Urlauber!

Grenada

Grenada gehört zu den Inseln über dem Winde und liegt zwischen Karibik und Atlantik. Rosige Aussichten für Offshore-Unternehmen gibt es auch hier: keine Kapitalertragssteuer und nur eine niedrige Transaktionssteuer.

 

Die Auflistung beruht auf den Untersuchungen aus diversen Portalen wie z.B. www.oecd.org. Eine etwas andere Reihenfolge der Steuerparadiese bietet Bankenblatt.de.

 

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